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Antisemitismusbeauftragter fürchtet Normalisierung von Judenhass

Berlin (dts) – Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, warnt vor einer Normalisierung des Judenhasses. „Jüdisches Leben in Deutschland ist heute so gefährdet, wie seit der Shoah nicht mehr“, sagte er der „Rheinischen Post“ (Mittwochausgabe).

„Antisemitische Straftaten sind auf einem erschreckend hohen Niveau und werden dadurch auf eine schreckliche Art immer `normaler` – und zwar besonders seit dem 7. Oktober, aber durchaus nicht erst seitdem“, fügte er mit Blick auf den Terrorangriff der Hamas auf Israel im Herbst 2023 hinzu.

Klein hob hervor: „Judenhass wird immer häufiger, vehementer und schamloser ausgelebt und zwar in allen Teilen unserer Gesellschaft. Diese Normalisierung dürfen wir nicht hinnehmen.“ Antisemitismus wende sich nicht nur gegen Juden, „sondern ist Ausdruck einer zutiefst demokratiefeindlichen Haltung und lehnt die Errungenschaften unserer modernen, freiheitlichen Gesellschaft ab“.

Er fügte hinzu: „Antisemitismus fungiert als Brückenideologie, die praktisch allen extremistischen Denkmustern als Fundament und Bindemittel dient. Dies gilt für ideologische Verhärtungen von links wie rechts ebenso wie für religiös motivierte. Wir sehen, dass es sich dabei nicht bloß um ein komplexes Phänomen handelt, sondern dass bei Menschen mit einer verfestigten antisemitischen Grundhaltung häufig ein geschlossenes Weltbild vorhanden ist, aus dem heraus sich für sie praktisch alles erklären lässt.“

Der Antisemitismusbeauftragte beklagte: „Mit Sorge beobachte ich insbesondere, mit welcher Intensität sich derzeit in Deutschland ein Hass Bahn bricht, der sich gegen den Staat Israel richtet. Dies spiegelt sich auch in den Straftaten wider.“ Eine Folge daraus sei unter anderem, dass berechtigte Anliegen für die palästinensische Zivilbevölkerung immer weniger Raum fänden, da sie „nur allzu oft von Aktivisten gekapert und für Hamas-Solidarität sowie Hass und Hetze“ gegen Juden „vereinnahmt werden“.

Foto: Polizei vor Synagoge (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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