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Anteil der Abgeordneten mit Migrationshintergrund stagniert

Berlin (dts) – Mindestens 73 Abgeordnete des neuen Bundestages haben einen Migrationshintergrund, was einem Anteil von 11,6 Prozent der insgesamt 630 Abgeordneten entspricht.

Wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Recherche des Mediendienstes Integration hervorgeht, stagniert der Anteil damit nach mehreren Wahlperioden erstmalig. Schon 2021 betrug er 11,3 Prozent, 2013 waren es noch 5,9 Prozent. Im Bundestag sind Menschen mit persönlicher oder familiärer Migrationsgeschichte demnach noch immer unterrepräsentiert. An der Gesamtbevölkerung haben sie einen Anteil von 29,7 Prozent, unter den Wahlberechtigten 14,4 Prozent.

25 der 73 Abgeordneten mit Migrationshintergrund haben einen Bezug zu Ländern der Europäischen Union, darunter sieben zu Polen. 18 weitere haben einen Bezug zur Türkei, acht zu Ex-Sowjetstaaten, heißt es seitens der Statistiker weiter. Der Frauenanteil bei den Abgeordneten mit Migrationshintergrund liege bei 47,2 Prozent und damit deutlich höher als im Bundestag insgesamt (32,4 Prozent). Ferner seien die Abgeordneten mit Migrationshintergrund im Schnitt jünger (rund 42,1 Jahre) als die Abgeordneten insgesamt (47,1 Jahre).

Zwischen den Parteien bestehen laut der Recherche große Unterschiede. Den höchsten Anteil von Abgeordneten mit Migrationshintergrund haben demzufolge die Grünen (20 Prozent), dicht gefolgt von der Linkspartei (18,8 Prozent). Bei der SPD sind es 17,5 Prozent, Schlusslicht bilden die Unionsparteien (6,3 Prozent) und die AfD (5,9 Prozent).

„Es geht um Chancengerechtigkeit und weniger darum, genau proportional in den Parlamenten vertreten zu sein“, sagte der Politikwissenschaftler Andreas Wüst gegenüber dem Mediendienst Integration. „Aber in einigen Parteien gibt es größere Defizite. Und auch die verschiedenen Migrantengruppen sind unterschiedlich gut im Parlament sowie Fraktionen vertreten.“ Wenn Abgeordnete mit Migrationsgeschichte im Bundestag marginalisiert würden, erschwere das die chancengerechte Teilhabe, so Wüst.

Foto: Bundestag im Februar (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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