Social Media

Suchen...

Deutschland & Welt

Polizeipräsident: Kriminelle Clans wollen Behördenmitarbeiter einschüchtern

Themenbild: Pixabay

Osnabrück. Nach Angaben von Osnabrücks Polizeipräsident Michael Maßmann setzen kriminelle Clans nicht nur Polizisten, sondern auch Mitarbeiter anderer Behörden unter Druck. Im Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ sagte er, es komme zu Einschüchterungsversuchen beispielsweise gegenüber den Beschäftigten von Sozialämtern – „etwa der Hinweis, man wisse, wo der jeweilige Behördenmitarbeiter wohne“. Das Verhalten krimineller Clanmitglieder sei nicht nur gegenüber der Polizei von einem „Maximum an Respektlosigkeit“ geprägt, sondern gegenüber allen Vertretern des Staates. „Der Staat muss seine Amts- und Mandatsträger schützen, wir dürfen uns keine Bedrohung, auch keine Respektlosigkeit bieten lassen“, sagte Maßmann.

Nach Angaben des Polizeipräsidenten seien in seiner Direktion, die flächenmäßig West-Niedersachsen von der Nordseeküste bis zur Grenze zu Nordrhein-Westfalen abdeckt, im vergangenen Jahr 700 Einsätze mit Bezug zu Clans registriert worden. Darunter fiel auch eine große Razzia Mitte Dezember in Ostercappeln (Lkr. Osnabrück) und Osnabrück mit Festnahmen sowie der Beschlagnahme erheblicher Vermögenswerte. In diesem Kontext sprach sich der Polizeipräsident für erweiterte Möglichkeiten bei der sogenannten Vermögensabschöpfung aus. Maßmann sagte: „Selbst wenn wir uns ziemlich sicher sind, dass der Pkw mit inkriminiertem Geld erworben und der Fahrer in kriminelle Geschäfte verwickelt ist, können wir die Fahrzeuge oft nicht beschlagnahmen.“ Es würden Strohmänner eingesetzt, über die die Fahrzeuge zugelassen würden. Auch auf solche verschleierten Vermögenswerte brauchten die Ermittler Zugriff, so Maßmann. Zudem sprach er sich für eine Bargeldobergrenze bei Käufen aus, „damit Gewinne aus illegalen Geschäften nicht im großen Stil über Bargeldkäufe reingewaschen werden können“.

Der Polizeipräsident regte zudem Aussteigerprogramme auch für Clan-Mitglieder an: „Wir müssen Perspektiven schaffen für Menschen, die aus dem kriminellen Milieu raus wollen.“ Dies betreffe die Bereiche Jugend- und Integrationsarbeit. Aber: „Auch über Aussteigerprogramme, ähnlich wie wir es aus dem Bereich der Extremismusbekämpfung kennen, sollten wir nachdenken.“

PM/NOZ

Auch interessant

Deutschland & Welt

Kinshasa (dts) – Im Kongo sind am Montag zahlreiche Häftlinge bei einem Ausbruchsversuch aus einem Gefängnis ums Leben gekommen. Die vorläufige Zahl belaufe sich...

Deutschland & Welt

Hannover (dts) – Niedersachsens Finanzminister Gerald Heere (Grüne) will sich nicht festlegen, wie lange das staatliche Engagement auf der angeschlagenen Meyer Werft dauern soll....

Deutschland & Welt

Berlin (dts) – SPD-Chef Lars Klingbeil lehnt eine Zusammenarbeit mit der BSW-Partei von Sahra Wagenknecht auf Bundesebene ab. „Der außenpolitische Kurs von Sahra Wagenknecht...

Deutschland & Welt

Berlin (dts) – Die Kinderrechtsorganisation Save the Children appelliert an die Bundesregierung, Leistungen für Familien und Kinder auch in sogenannten „Dublin-Fällen“ nicht auf null...

Deutschland & Welt

Berlin (dts) – Die Bundesregierung will auf den schleppenden Absatz von Elektroautos mit der Einführung neuer Steuervorteile reagieren. Diese summieren sich im kommenden Jahr...

Deutschland & Welt

Düsseldorf (dts) – Hendrik Wüst, Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, und Brandenburgs CDU-Chef Jan Redmann haben sich nach den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen strikt für...

Deutschland & Welt

Düsseldorf (dts) – Der neue Chef von Vodafone Deutschland, Marcel de Groot, will den schwächelnden Telekommunikationskonzern wieder auf Wachstumskurs bringen. „2025 schaffen wir die...

Deutschland & Welt

Frankfurt am Main (dts) – Bundesbankpräsident Joachim Nagel ist mit Blick auf die weitere Entwicklung der Inflation im Euroraum zuversichtlich. „Die große Welle der...

Anzeige