Social Media

Suchen...

Deutschland & Welt

Jugendärzte und Fachgesellschaften warnen vor Massentests an Schulen

Themenbild: Pixabay

Berlin. Deutschlands Jugendärzte und medizinische Fachgesellschaften warnen eindringlich vor Corona-Massentests an Schulen. Flächendeckende Schnell- beziehungsweise Selbsttests bei Schülerinnen und Schülern ohne Symptome wären „weder gerechtfertigt noch angemessen“, heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme von vier führenden Organisationen, die der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ) vorliegt.

„Die zu erwartende hohe Zahl an falschen negativen und falschen positiven Ergebnissen würde aus unserer Sicht weit mehr Schaden anrichten als nutzen“, sagte Thomas Fischbach, Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), im Gespräch mit der NOZ. Häufige Testungen wären gerade für junge Schulkinder sehr belastend, fürchten die unterzeichnenden Fachgesellschaften, zu denen neben dem BVKJ auch die Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie, die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin und die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene zählen.

„Zudem sehen wir eine erhebliche Gefahr, dass die notwendigen Hygienemaßnahmen (Masken, Abstandhalten) nach negativen Testergebnissen kaum noch eingehalten werden, weil sich die Schüler in falscher Sicherheit wiegen“, sagte Fischbach. „Angesichts vieler falsch negativer Ergebnisse könnte das zu mehr Ansteckungen führen, als wenn nicht getestet würde; das wäre verheerend.“ Auf der anderen Seite würden Kinder bei falsch positiven Ergebnissen unnötig in Quarantäne geschickt, auch das müsse unbedingt verhindert werden.

Bund und Länder wollen an diesem Mittwoch eine Schnelltest-Strategie beschließen, die Lockerungen der Corona-Beschränkungen ermöglichen soll. Statt „vorschnell und kontraproduktiv“ alle Schulkinder zu testen, brauche es eine „umfassende Strategie zum Einsatz von Testungen in Schulen“, mahnen die Fachgesellschaften in ihrer Stellungnahme. Dazu müsse gehören, dass das pädagogische Personal und alle Erwachsenen, die in den Einrichtungen Kontakt mit Kindern haben, jeden zweiten Tag getestet werden, also auch Mitarbeiter von Kantinen oder Fahrdiensten.

Überdies sollten die Schnelltests auch künftig nur durch geschultes Personal erfolgen, bei Selbsttestungen drohten zu viele falsche Ergebnisse. „Zuletzt gilt: Ein großflächiger Einsatz der Schnelltests muss unbedingt engmaschig wissenschaftlich beobachtet und bewertet werden, damit das Instrument nicht mehr Schaden anrichtet als hilft, Corona effektiv zurückzudrängen“, sagte Fischbach der NOZ.

PM/ots/NOZ

Auch interessant

Deutschland & Welt

Frankfurt/Main (dts) – Der Dax hat sich am Mittwoch nach einem schwachen Start bis zum Mittag im Minus gehalten. Gegen 12:30 Uhr wurde der...

Deutschland & Welt

London (dts) – Die britische Schauspielerin Keira Knightley beobachtet einen positiven Wandel bei Frauenfiguren in Serien und Filmen. „Im Moment gibt es eine ganze...

Deutschland & Welt

Berlin (dts) – Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) soll einem Medienbericht zufolge im Frühjahr 2022 dem Robert-Koch-Institut (RKI) monatelang verwehrt haben, die Corona-Risikoeinschätzung herabzustufen. Wie...

Deutschland & Welt

Brüssel (dts) – Die EU-Kommission hat einen Antrag Deutschlands auf rund 13,5 Milliarden Euro aus dem Corona-Fonds positiv beschieden. Die Bundesregierung kann damit noch...

Deutschland & Welt

Kopenhagen (dts) – In Dänemark ist am Donnerstag das Mobilfunknetz der größten Telefongesellschaft TDC ausgefallen. Nutzer konnten mit ihren Handys auch Notrufnummern nicht mehr...

Deutschland & Welt

Bukarest (dts) – Das Verfassungsgericht Rumäniens hat am Donnerstag eine Neuauszählung der Stimmen der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen angeordnet. Die erwartete Entscheidung über Anträge...

Deutschland & Welt

Belgrad (dts) – Am 5. Spieltag der Champions League hat der VfB Stuttgart bei Roter Stern Belgrad 1:5 verloren. Dabei kamen die Schwaben zunächst...

Deutschland & Welt

Straßburg (dts) – Nach der Abstimmung über die neue EU-Kommission von Ursula von der Leyen warnen die Sozialdemokraten EVP-Chef Manfred Weber davor, in künftigen...

Anzeige