Social Media

Suchen...

Deutschland & Welt

Vize-Chef des Ethikrats befürwortet Pflichtimpfungen für bestimmte Berufe

Themenbild: Pixabay

Köln. Der stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Julian Nida-Rümelin, hat sich für eine bedingte Impfpflicht zur Bekämpfung der Corona-Pandemie ausgesprochen.

Für bestimmte Berufsgruppen, zum Beispiel für medizinisches Personal und Lehrkräfte, oder ab einem bestimmten Alter wären Pflichtimpfungen „angesichts der Zahlen ethisch gesehen gerechtfertigt“, sagte der Münchner Philosoph im Podcast „Die Wochentester“ des „Kölner Stadt-Anzeiger“ und des „RedaktionsNetzwerk Deutschland. Die 2G-Regel, die nur noch Geimpften oder Genesenen Zugang zu Veranstaltungen oder bestimmten Örtlichkeiten erlaubt, halte er dagegen für hochproblematisch.

Die Politik habe sich in eine Sackgasse manövriert und versuche nun, aus ihr herauszukommen, indem sie den Druck auf die Nicht-Geimpften immer stärker erhöhe. „Jetzt durch Ausschluss aus sozialen, kulturellen oder ökonomischen Aktivitäten die Nicht-Impfwilligen zu zwingen, sich impfen zu lassen, führt zu einem Anti-Impf-Heroismus, bei dem die Menschen stolz darauf sind, dass sie Widerstand leisten“, warnte Nida-Rümelin. Das sei „ein unnötiger Stresstest, auf den wir uns jetzt einlassen“.

Auf die laufende vierte Corona-Welle zeige sich Deutschland erneut nicht ausreichend vorbereitet. „Wir haben eine Tendenz, in die Situationen hineinzustolpern“. Das müsse dringend aufgearbeitet werden, weil es mit einem Politikansatz zusammenhänge, „auf Sicht zu fahren“. „Als „Schnapsidee“ bezeichnete Nida-Rümelin, der unter Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) Kulturstaatsminister war, die Schließung der Impfzentren und die Abschaffung kostenloser Corona-Tests.

„Das ist ganz falsch. Wir brauchen unbedingt eine klare Übersicht über das Infektionsgeschehen. Testen ist das entscheidende Instrument.“ Der Ethiker beklagte, dass die Diskurskultur in der Pandemie „schwer gelitten“ habe. „Keinen Respekt vor abweichenden Meinungen zu haben, ist einer liberalen, vielfältigen, offenen Gesellschaft unwürdig und gefährdet die Zivilkultur. Diese Art der Ausgrenzung ist in einer Demokratie völlig inakzeptabel.“

PM/Kölner Stadt-Anzeiger

Auch interessant

Deutschland & Welt

Berlin (dts) – Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) will den Schutz vor chinesischer Spionage in Deutschland deutlich verstärken. „Für mich gibt es drei Sicherheits-Prioritäten im...

Deutschland & Welt

Mönchengladbach (dts) – Der Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach hat den Namen des neuen Chef-Trainers bekannt gegeben: Gerardo Seoane übernimmt das Amt als Nachfolger von Daniel...

Deutschland & Welt

Wiesbaden (dts) – Der Anteil an Über-65-Jährigen hat in Deutschland stark zugenommen. 2021 stieg ihr Anteil auf mehr als ein Fünftel (22 Prozent), teilte...

Deutschland & Welt

Frankfurt/Main (dts) – Der Dax ist am Mittwochmorgen mit leichten Verlusten in den Handelstag gestartet. Gegen 9:30 Uhr wurde der Leitindex mit rund 15.970...

Deutschland & Welt

Berlin (dts) – In Deutschland steigen die Chancen für eine liberale Regelung der Sterbehilfe. Die beiden parteiübergreifenden Abgeordnetengruppen, die sich für einen derartigen Weg...

Deutschland & Welt

Frankfurt/Main (dts) – Der Dax ist am Montagmorgen positiv in den Handelstag gestartet. Gegen 9:30 Uhr wurde der Leitindex mit rund 16.090 Punkten berechnet,...

Deutschland & Welt

Berlin (dts) – Das Deutsche Institut für Menschenrechte (DIMR) sieht die Voraussetzungen für ein Verbot der AfD erfüllt. Die Partei habe in ihrer Gefährlichkeit...

Deutschland & Welt

München (dts) – Die Spritpreise in Deutschland sind in der vergangenen Woche leicht gesunken. Ein Liter Super E10 kostete am Dienstag im bundesweiten Mittel...

Anzeige