Social Media

Suchen...

Deutschland & Welt

Gabriel kritisiert Scholz und fordert Verhandlungen mit den Taliban

Berlin (dts) – Ex-SPD-Chef Sigmar Gabriel hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) scharf für sein zögerliches Verhalten beim Umgang mit abgelehnten Asylbewerbern kritisiert. „Wer sich an seine Zeit als Innensenator in Hamburg erinnert: Scholz kann Härte“, schreibt Gabriel in einem Gastbeitrag für die „Bild am Sonntag“. „Schönheitsfehler: Schon damals in Hamburg kam die Wende zu spät.“

„Und auch jetzt musste die SPD erst auf beschämende 15 Prozent abstürzen, bis der Kanzler das tut, was er immer ankündigt: Führung zeigen, und die Kritiker in seiner Partei in die Schranken weisen.“

Gabriel fordert Scholz konkret dazu auf, Abschiebungen nach Afghanistan zu ermöglichen. „Die Bundesregierung muss Verhandlungen selbst mit den Taliban versuchen, um Abschiebungen nach Afghanistan gerichtsfest zu machen.“ Und weiter: „Sie muss Kabul überprüfbare Garantien abverlangen, dass Abgeschobene nicht gefoltert oder getötet werden.“

Zudem müsse die Bundesregierung „Staaten, die ihre Landsleute wieder aufnehmen, wenn sie bei uns kein Bleiberecht haben, dafür wirtschaftlich belohnen“, so Gabriel weiter. „Und zugleich klarstellen: Regierungen, die sich weigern, ihre Bürger aufzunehmen, können von uns keine Hilfe mehr erwarten – im Zweifel auch keine EU-Visa für die politische und wirtschaftliche Elite dieser Länder.“

Der frühere Parteichef glaubt: „Eine Wende ist möglich, ohne Mitmenschlichkeit und Hilfsbereitschaft aus dem Auge zu verlieren.“ Der Bundeskanzler habe jetzt „die große Chance“, erläutert Gabriel, „ein Tabuthema in Deutschland aufzubrechen und mit den Mitteln eines demokratischen Rechtsstaates anzupacken“. Der Kanzler dürfe nicht zulassen, „dass erneut das Gefühl entsteht, nach der Europawahl würde dieses Thema wieder vertagt und verzögert“, so Gabriel weiter. „Das Gegenteil zu beweisen, ist eine große Chance, um Vertrauen in die demokratischen Parteien zurückzugewinnen.“

Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Insa sind 93 Prozent der Menschen in Deutschland für Rückführungen nach Afghanistan. Auf die Frage, wer nach Afghanistan zurückgeführt werden dürfen sollte, antworteten 53 Prozent mit „alle Asylbewerber, deren Asylantrag abgelehnt wurde“, 41 Prozent mit „nur Schwerkriminelle und terroristische Gefährder“ und 3 Prozent mit „niemand“ (weiß nicht/kA: 4 Prozent).

Für die „Bild am Sonntag“ hat Insa 1.004 Personen am 6. Und 7. Juni 2024 befragt.

Foto: Olaf Scholz am 06.06.2024, via dts Nachrichtenagentur

Anzeige. Scrolle, um weiterzulesen.

Auch interessant

Deutschland & Welt

New York (dts) – Die US-Börsen haben am Mittwoch zugelegt. Zu Handelsende in New York wurde der Dow mit 41.965 Punkten berechnet, ein Plus...

Deutschland & Welt

Hamburg (dts) – Die SPD in Hamburg will mit den Grünen in Koalitionsverhandlungen gehen. Das teilte die Partei des Regierenden Bürgermeisters und Wahlsiegers Peter...

Deutschland & Welt

Berlin (dts) – Die Innensenatorin von Berlin, Iris Spranger (SPD), will dafür sorgen, dass in Berlin trotz hoher Sicherheitsauflagen für die Veranstalter auch weiterhin...

Deutschland & Welt

Berlin (dts) – Vor der konstituierenden Sitzung des neuen Bundestags am Dienstag hat die Union offengelassen, ob AfD-Politiker bei der Postenvergabe auf Stimmen ihrer...

Deutschland & Welt

Berlin (dts) – Das Bundeswirtschaftsministerium hat in der Amtszeit von Robert Habeck (Grüne) deutlich mehr für die Wirtschaftsförderung ausgegeben als in den drei letzten...

Deutschland & Welt

Berlin (dts) – In der Debatte über die personelle Aufstellung der SPD in der künftigen Bundesregierung und die Zukunft von Co-Parteichefin Saskia Esken hat...

Deutschland & Welt

Berlin (dts) – Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) hat sich skeptisch gezeigt bezüglich einer grundsätzlichen Schuldenbremsenreform bis Ende dieses Jahres. „Das Sondierungspapier sieht das...

Deutschland & Welt

Stuttgart (dts) – Der VfB Stuttgart hat den Vertrag mit Cheftrainer Sebastian Hoeneß vorzeitig bis zum 30. Juni 2028 verlängert. Auch Co-Trainer David Krecidlo...

Anzeige