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Mediziner drängen auf mehr Prävention gegen Fettleibigkeit

Berlin (dts) – Ärztepräsident Klaus Reinhardt hat die schwarz-roten Pläne zur Stärkung der Gesundheitsprävention als nicht ausreichend kritisiert. „In Sachen Prävention müssen wir das Ruder ganz dringend herumreißen“, sagte der Präsident der Bundesärztekammer (BÄK) der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Sonntagausgabe).

Schon seit vielen Jahren sei eine teils dramatische Zunahme von sogenannten Zivilisationserkrankungen wie Diabetes Typ II oder Skeletterkrankungen, im Wesentlichen wegen ungesunder Ernährung und Bewegungsmangel, bei Kindern und Jugendlichen zu beobachten. Der von den künftigen Koalitionären vereinbarte „Pakt für Kindergesundheit“ samt der geplanten 30.000 Euro pro Schule seien „definitiv ein Anfang“, so der Ärztepräsident. Er forderte aber konkrete Maßnahmen ein: „Kinder müssen vor dem übermäßigen Konsum zucker- und fetthaltiger Lebensmittel geschützt werden können – zum Beispiel durch gezielte Werbeverbote und die Einführung einer Zuckersteuer“, sagte er.

„Die Gewinninteressen der Lebensmittellobby dürfen nicht länger über das Wohl der Kinder gestellt werden.“ Und diese Maßnahmen müssten „durch regelmäßigen und verbindlichen Gesundheitsunterricht an Schulen und Berufsschulen flankiert werden“. Zwar könne man Eltern nicht aus der Verantwortung entlassen, so Reinhardt weiter, aber „wir dürfen auch nicht länger den Blick vor der Wirklichkeit verschließen. Die Kinder- und Jugendarztpraxen platzen aus allen Nähten wegen Kindern, die nicht krank sein müssen und nicht krank sein sollten“, sagte der Ärztepräsident.

„In Sachen Aufklärung, Vorbeugung, ja gesundheitlicher Erziehung ist in den vergangenen Jahrzehnten viel zu wenig getan worden, da liegen gewaltige Aufgaben vor uns, und deswegen gehört das Thema definitiv in die Schule“, sagte er. Ein Fach „Gesundheitslehre“ wäre dabei ebenso denkbar wie die Zuordnung von Gesundheitsfachkräften an Schulen, etwa pensionierte Hausärzte und Pflegekräfte in Teilzeit, die sich sinnvoll engagieren wollen und ein wenig Nebenverdienst suchten.

„Notwendig scheint mir, dass Schulen dazu verpflichtet werden, und dass es einen gewissen verbindlichen Kanon an Inhalten gibt“, konkretisierte der Ärztepräsident und argumentierte: Die vermeidbaren Krankheiten der jungen Leute „verursachen ja nicht nur individuell zum Teil schwere und erheblich beeinträchtigende Erkrankungen, sondern auch signifikante Behandlungskosten, die von allen Beitragszahlern getragen werden müssen“.

Foto: Pommes mit Majo (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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