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Niedersachsens Gesundheitsministerin räumt Fehler bei Impfanschreiben ein

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Hannover. Niedersachsens Gesundheitsministerin Carola Reimann denkt trotz des Vorwurfs, sie versage im Kampf gegen die Corona-Pandemie, nicht daran hinzuwerfen. „Wer nicht mit Kritik umgehen kann, sollte besser nicht in die Politik gehen, das gehört zum Geschäft“, sagte die SPD-Politikerin im Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ).

Gleichzeitig ging die Ministerin, in deren Haus der Corona-Krisenstab der Landesregierung angesiedelt ist, in die Offensive. „Mich stört aber schon, dass manche Dinge nur wenig wahrgenommen werden. Wir stehen in Niedersachsen sowohl bei der Zahl der Neuinfektionen als auch mit Blick auf die Todeszahlen noch vergleichsweise gut da. Auch bei den täglichen Impfungen und der Quote von geimpften Bewohnerinnen und Bewohnern in Pflegeheimen liegen wir im Vergleich der Länder regelmäßig in der Spitzengruppe“, erklärte die 53-Jährige, die sich zu Beginn der Impfkampagne dafür rechtfertigen musste, dass Niedersachsen das bundesweite Schlusslicht bei der Impfquote gebildet hatte.

Die Spitzenpolitikerin musste sich nach dem verpatzten Impfstart in Niedersachsen zudem dafür verantworten, dass das Land für die Impfanschreiben an die über 80-Jährigen auf eine unvollständige Adressdatei der Deutschen Post zurückgegriffen hatte. Kostenpunkt ohne Porto: fast 30.000 Euro. Allerdings wurden auch bereits Verstorbene angeschrieben und erhielten Bürger Post, die noch gar nicht impfberechtigt sind. Reimann räumte ein, dass das nicht optimal gelaufen sei, und sagte mit Blick auf die noch ausstehenden Impfbriefe an über 70- und über 60-Jährige: „Das werden wir sicher nicht noch einmal machen.“

Gleichzeitig kündigte die Ministerin eine Nachbesserung in der Impfstrategie des Landes an. So sollen die Impfzentren in Niedersachsen, die noch vergleichsweise viele Alten- und Pflegeheime in ihrem Einzugsgebiet haben, die noch nicht von den mobilen Teams aufgesucht wurden, in den nächsten Wochen bevorzugt mit Impfstoff beliefert werden. Generell werde das Land aber an seinem Verteilmechanismus für den Corona-Impfstoff festhalten. „Die Einwohnerzahl ist der transparenteste und gerechteste Schlüssel“, bekräftigte Reimann.

PM/NOZ

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