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Der Weg aus der Krise: Niedersachsen legt Stufenplan für Corona-Lockerungen vor

Foto: PR/Niedersächsische Staatskanzlei/Holger Hollemann

Hannover. Die Landesregierung in Niedersachsen hat für den Fall weiter sinkender Infektionszahlen einen Corona-Lockerungsplan erarbeitet. Er reicht von der Stufe 1 (geringes Infektionsgeschehen), wo fast alles wieder möglich ist, bis zur Stufe 6 (eskalierendes Infektionsgeschehen), in der so gut wie gar nichts mehr geht. Der Stufenplan, der der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ) exklusiv vorliegt, sieht vor, dass öffentliche und private Zusammenkünfte ohne Personenbegrenzungen, Abstand und Masken erst wieder möglich sein sollen, wenn die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche unter zehn liegt.

Im Freizeitsport sind in Stufe 1 wieder alle Sportanlagen geöffnet und Kontaktbeschränkungen aufgehoben. Öffnen dürfen auch wieder Fitnessstudios, Schwimmbäder, Kneipen, Discos und Clubs sowie Hotels und Saunen. Prostitution ist bei einem geringen Infektionsgeschehen mit Hygienekonzept ebenfalls zugelassen. Auch für Hochzeiten, Taufen und Beerdigungen gibt es so gut wie keine Einschränkungen mehr. Auch die Schulen und Kitas würden in einen Normalbetrieb zurückkehren.

Aktuell liegt die Sieben-Tage-Inzidenz niedersachsenweit bei 82 (Stand: 27. Januar). Demnach befindet sich das Land dem Plan zufolge in Stufe 4 (starkes Infektionsgeschehen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz zwischen 50 und 100). Demnach sind Kontakte auf den eigenen Hausstand und eine weitere Person beschränkt, Gastronomie und Einzelhandel sind geschlossen. Bei den Schulen setzt das Land vorrangig auf Homeschooling, lässt aber an Grundschulen und in Abschlussklassen zum Teil Präsenzunterricht zu. Erklärtes Ziel der Landesregierung ist es, landesweit unter 50 zu kommen, um die Infektionsketten wieder nachverfolgen zu können.

Der Einzelhandel und die Gastronomie sollen ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von unter 50 wieder öffnen dürfen – allerdings nur, wenn die Reproduktionszahl gleichzeitig unter 0,8 liegt. Liegt der sogenannte R-Wert darüber, müssen die Restaurants geschlossen bleiben, ebenso die Geschäfte mit Ausnahme der Supermärkte. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen ab, das etwa eineinhalb Wochen zurückliegt. Liegt der R-Wert über 1, steckt ein Infizierter im Mittel mehr als einen weiteren Menschen an. Liegt der Wert unter 1, verringert sich die Zahl der Neuinfektionen deutlich.

Theater und Kinos sollen ebenfalls ab einer Inzidenz unter 50 und einem R-Faktor, der geringer als 0,8 ist, unter Auflagen wieder öffnen dürfen. Der Plan endet bei Stufe 6 mit einer Inzidenz von über 200 und einem Reproduktionsfaktor von mehr als 1,2. In diesem Fall gehen die Einschränkungen so weit, dass gar kein Besuch mehr empfangen werden darf, alle Freizeiteinrichtungen und Geschäfte mit Ausnahme von Supermärkten nicht mehr öffnen dürfen und alle Schulen und Kitas komplett geschlossen bleiben müssen und nur eine geringe Notbetreuung anbieten dürfen.

Bei dem Stufenplan der Landesregierung handelt es sich um einen Entwurf, der nun zur Diskussion gestellt wird. Er soll als grobe Leitlinie für die nächsten sechs Monate dienen. Eine endgültige Entscheidung über das weitere Vorgehen will das Land aber erst nach der nächsten Ministerpräsidenten-Runde mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) Anfang Februar treffen.

PM/NOZ

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