Social Media

Suchen...

Lokales

“Viele Familien bewegen sich jeden Tag zwischen Frust und Hilflosigkeit” – Kinderschutzbund warnt vor Folgen durch Lockdown

Themenfoto. Pixabay

Hannover. Mit eindringlichen Worten warnt der Kinderschutzbund Niedersachsen vor den massiven Folgen des Lockdowns für Kinder und Jugendliche sowie deren Eltern. „Viele Familien bewegen sich jeden Tag zwischen Frust und Hilflosigkeit. Das ist kein gutes Klima für ein gedeihliches Aufwachsen von Kindern“, sagte der Landesvorsitzende Johannes Schmidt im Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ).

„Wenn Eltern ihre Kinder ständig aus ihrer natürlichen Vorwärtsbewegung zurückholen müssen, wenn der Freiheits- und Spieldrang unterbunden werden muss, ist das nicht nur für Kinder frustrierend, sondern auch für die Eltern.“ Als kurze Phase sei das kein Problem, sagte Schmidt. „Wenn das aber über ein ganzes Jahr geht, dann hat das sehr nachhaltige Folgen für das Familienleben und vor allem auch für die Psyche unserer Kinder.“

Schmidt forderte in dem Gespräch einen landesweiten Kinder- und Jugendgipfel. Bei diesem sollten die neue Sozialministerin Daniela Behrens und Ministerpräsident Stephan Weil (beide SPD) den „offenen und fairen Dialog mit den jungen Menschen beginnen, deren Ideen ernst nehmen und möglichst auch umsetzen“. Schmidt wies zudem ausdrücklich darauf hin, dass es Kinder und Jugendliche aus benachteiligten Familien gebe, „die wir in den letzten Wochen und Monaten verloren haben“. Da hätten Lehrer keinen Kontakt mehr in die Familien und fehle den Kindern ein großer Teil des Schuljahres.

Mit Blick auf den nächsten Bund-Länder-Gipfel am 22. März appellierte Schmidt an die Politik, „dass auch die Rechte der Kinder auf Spiel und soziale Kontakte vermehrt berücksichtigt werden“. Viele Kinder könnten ihr Hobby seit Beginn der Pandemie nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr ausüben. Aber sie müssten auch Freundschaften außerhalb der Schule schließen und pflegen sowie Neues ohne Leistungs- und Notendruck lernen können. „Gruppenreisen und Zeltlager, alles, was wir im Rückblick als prägende Kindheitserlebnisse wahrnehmen, findet im Moment nicht statt. Dieser Aspekt von Kindheit kommt mir in der Debatte zu kurz“, beklagte der niedersächsische Kinderschutzbund-Vorsitzende.

PM/ots/NOZ

Auch interessant

Deutschland & Welt

Jerusalem (dts) – Im Westen von Jerusalem sind am Donnerstagmorgen mindestens drei Menschen bei einer Schusswaffenattacke getötet worden. Wie die örtlichen Rettungsdienste mitteilten, wurden...

Deutschland & Welt

Berlin (dts) – In der Debatte um das geplante Ende der Energiepreisbremsen ab Anfang 2024 hat sich die SPD-Fraktion nach anfänglicher Kritik hinter Bundeskanzler...

Deutschland & Welt

Frankfurt/Main (dts) – Am Mittwoch hat der Dax kräftig zugelegt. Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 16.166 Punkten berechnet, ein Plus in Höhe von...

Deutschland & Welt

Berlin (dts) – Anders als bislang im Entwurf zur Reform des Einbürgerungsrechts vorgesehen, will die SPD Menschen mit Behinderung und Bürgergeldempfänger auch künftig nicht...

Deutschland & Welt

Düsseldorf (dts) – NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat mit scharfer Kritik auf die Regierungserklärung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) reagiert. „Mit dieser Regierungserklärung hat...

Deutschland & Welt

Berlin (dts) – Die Präsidentin des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), Marie-Luise Wolff, erwartet, dass mit Gas betriebene Heizungen und Gasnetze für Haushalte...

Deutschland & Welt

Berlin (dts) – Wieder schlechte Nachrichten für die Bundeswehr: Die Auslieferung modernisierter Schützenpanzer vom Typ „Puma“ verzögert sich. Das teilte das Bundesverteidigungsministerium am Montag...

Deutschland & Welt

Berlin (dts) – CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter hat zu Beginn des Nato-Außenministertreffens die Mitgliedsstaaten zu einer deutlichen Ausweitung der Ukrainehilfen und einer Einladung der Ukraine...

Anzeige