Social Media

Suchen...

Deutschland & Welt

Hausärzte schlagen wegen Biontech-Lieferkürzungen Alarm

Themenbild: Depositphotos

Osnabrück. Die niedergelassenen Ärzte schlagen wegen Biontech-Lieferkürzungen Alarm und kritisieren eine Benachteiligung gegenüber Impfzentren. „Den Praxen werden in den kommenden Wochen viel weniger Biontech-Dosen zugewiesen als versprochen, weil der Impfstoff offensichtlich vorrangig an die Impfzentren geht“, sagte Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), im Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ). „Die Zuteilung für die Hausärzte wurde halbiert. Daher wächst bei den niedergelassenen Ärzten die Sorge, dass sie in den kommenden Wochen eher weniger als mehr am Impfgeschehen teilhaben können.“

Zwar erhalten die Arztpraxen als Ausgleich für Biontech-Kürzungen mehr Dosen des Astrazeneca-Impfstoffs. „Aber das wird so nicht aufgehen“, warnte Gassen. „Wenn die Impfzentren komplett den vergleichsweise unproblematischen Impfstoff erhalten, die Praxen aber den umstrittenen, der zumal den unter 60-Jährigen nicht gespritzt werden darf, wird die Impfkampagne massiv ins Stocken geraten. Das darf nicht passieren!“

Wenn Gesundheitsminister Jens Spahn seine Zuteilungsstrategie nicht wieder ändere, gerate die Herdenimmunität in weite Ferne, so der KBV-Chef. „Kommt nicht mehr Impfstoff in die Praxen, wird das Impfversprechen, wonach im Sommer alle Willigen immunisiert sein können, nicht zu halten sein.“ Die Lieferreduzierungen in dieser und der kommenden Woche ließen „das Schlimmste befürchten“. Dabei könnten die Praxen bis zu fünf Millionen Menschen pro Woche impfen. „Rund 75.000 Arztpraxen stehen dafür bereit. Erhalten die Praxen genug Impfstoff, könnten wir schon im Juni die Herdenimmunität erreicht haben.“

Auch der Ständigen Impfkommission (Stiko) warf Gassen vor, mehr Impftempo zu verhindern: Die Hausärzte hätten nicht die Zeit, „um bei jedem Patienten Astrazeneca-Vorbehalte auszuräumen, zumal die Ständige Impfkommission hier Verwirrung gestiftet hat“, sagte er. „Von der Stiko muss deshalb jetzt ganz schnell eine klare Ansage kommen, für wen Astrazeneca gut geeignet ist. Dafür haben wir die Kommission ja.“ Auch müsse für das Vakzin die Priorisierung sofort aufgehoben werden. „Dann finden sich schnell sehr viele Menschen, die sich damit impfen lassen werden.“ Auch er selbst habe sich bereits mit Astrazeneca immunisieren lassen, sagte der KBV-Chef.

PM/NOZ

Auch interessant

Blaulicht

Hamburg. Nach jetzigem Sachstand der Hamburger Bundespolizei würgte am 30.05.2023 gegen 00:15 Uhr im Hamburger Hbf ein türkischer Staatsangehöriger (männlich, 52 Jahre) einen deutschen...

Deutschland & Welt

Berlin (dts) – Die CDU Hamburg hat in der Debatte um das Heizungsgesetz eine Finanzierung von Wärmepumpen und anderen Heizungsformen über KfW-Kredite vorgeschlagen. „Der...

Deutschland & Welt

Karlsruhe (dts) – Im Rahmen einer Großrazzia ist die Bundesanwaltschaft am Mittwoch gegen mehrere mutmaßliche Unterstützer des „Islamischen Staats“ (IS) vorgegangen. Bei den Maßnahmen...

Deutschland & Welt

Berlin (dts) – Nach dem Rekordbußgeld gegen den Facebook-Mutterkonzern Meta wegen Verstößen gegen den Datenschutz steigt auch für deutsche Unternehmen das Risiko von hohen...

Deutschland & Welt

Hamburg (dts) – Marylyn Addo, Institutsdirektorin am Hamburger Universitätsklinikum UKE, hat die Hürden für Ärztinnen, die Kind und Karriere vereinbaren wollen, kritisiert. „Die Medizin...

Deutschland & Welt

Duisburg (dts) – Der Wirtschaftsweise Achim Truger hat den Bund aufgefordert, hoch verschuldeten Kommunen bei der Lösung ihrer Altschulden zu helfen. „Die Entschuldung wäre...

Deutschland & Welt

Wiesbaden (dts) – Die Tarifverdienste in Deutschland sind im ersten Quartal 2023 gestiegen. Im Durchschnitt nahmen sie um 2,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal zu,...

Blaulicht

Hamburg. Nach jetzigem Sachstand der Hamburger Bundespolizei soll sich am 27.05.2023 gegen 03:00 Uhr ein Mann (männlich, 39 Jahre) vor einer Reisenden (weiblich, 19...

Anzeige