Hannover. Wie das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) auf Basis vorläufiger Ergebnisse mitteilt, erhöhte sich das Niveau der Verbraucherpreise in Niedersachsen im Juli 2021 um 3,7% im Vergleich zum Vorjahresmonat. Im Juni 2021 lag die Inflationsrate bei 2,3%.
Die deutlichen Preissteigerungen stehen im Zusammenhang mit der temporären Senkung der Mehrwertsteuersätze im zweiten Halbjahr 2020. Die Indexstände von Juli bis Dezember 2021 werden nun mit den besonders niedrigen Indizes der Monate Juli bis Dezember 2020 verglichen. Dieser Basiseffekt führt zu einer deutlichen höheren Inflationsrate im Juli 2021 im Vergleich zum Juli 2020.
Aufgrund dessen gab es Preiserhöhungen im Juli 2021 im Vergleich zum Juli 2020 in allen Abteilungen. Insbesondere die Preise in der Abteilung „Verkehr“ (+9,7%) lagen über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die Verbraucherinnen und Verbraucher mussten im Juli 2021 im Vergleich zum Vorjahresmonat für Kraftstoffe mehr ausgeben (+23,8%; darunter Superbenzin: +23,4%; Dieselkraftstoff: +26,0%).
Die Preise in der Abteilung „Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe“ lagen mit 2,8% über den Preisen vom Vorjahresmonat. So erhöhten sich die Preise im Bereich „Strom, Gas und andere Brennstoffe“ um 7,5% (darunter leichtes Heizöl: +58,3%; Erdgas: +10,4%). Insgesamt stiegen die Energiepreise im Juli 2021 im Vergleich zum Juli 2020 um 13,0%.
Die Inflationsrate im Juli 2021 hätte ohne die Berücksichtigung der Preise von Kraftstoffen und Haushaltsenergie bei 2,7% gelegen. Die Einführung der CO2-Abgabe zu Jahresbeginn sowie die niedrigen Preise für Energieprodukte im Jahr 2020 (Basiseffekt) wirkten sich insbesondere auf die Entwicklung der Energiepreise aus.
Deutliche Preisanstiege gab es zudem in den Abteilungen „Bekleidung und Schuhe“ (+5,3%) sowie „Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke“ (+4,3%) im Juli 2021 im Vergleich zum Vorjahresmonat.
Insgesamt stieg das Niveau der Verbraucherpreise im Juli 2021 im Vergleich zum Vormonat Juni 2021 um 0,9%.
PM/Landesamt für Statistik Niedersachsen