Social Media

Suchen...

Deutschland & Welt

US-Denkfabrik sieht Kreml in „zutiefst instabiler“ Situation

Washignton/Moskau (dts) – Die US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) sieht den russischen Präsidenten Wladimir Putin nach dem abgebrochenen Vormarsch der Söldnertruppe Wagner mit einer „zutiefst instabilen“ Lage konfrontiert. Der Aufstand von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin habe „schwere Schwächen“ im Kreml und im russischen Verteidigungsministerium offenbart, heißt es in einer aktuellen Analyse des Instituts.

Das vom weißrussischen Machthaber Alexander Lukaschenko ausgehandelte Abkommen sei unterdessen „eine kurzfristige Lösung, keine langfristige“. Das Bild von Putin, der im nationalen Fernsehen zur Beendigung einer bewaffneten Rebellion aufrufe und vor einer Wiederholung der Revolution von 1917 warne – und dann die Vermittlung eines ausländischen Anführers zur Beilegung der Revolte verlange – werde einen „bleibenden Eindruck“ hinterlassen. Der Aufstand habe die Schwäche der russischen Sicherheitskräfte offenbart und gezeigt, dass Putin nicht in der Lage sei, seine Truppen „rechtzeitig“ einzusetzen, um eine innere Bedrohung abzuwehren, so das ISW. Wagners Aktion habe auch den „Verfall der russischen Militärreserven“ gezeigt, die fast ausschließlich für den Kampf in der Ukraine eingesetzt würden, sowie die Gefahren, die entstehen, wenn man sich bei der Verteidigung der russischen Grenzen auf unerfahrene Wehrpflichtige verlasse. Den baldigen Zusammenbruch der russischen Regierung sage man zwar nicht voraus, so die Denkfabrik weiter, nichtsdestotrotz würden Prigoschins Revolte und die ausgehandelte Lösung Putins Regierung und den russischen Kriegsanstrengungen in der Ukraine wahrscheinlich „erheblich schaden“.

Der Machtkampf zwischen Prigoschin und der russischen Militärführung war am Samstag eskaliert: Auf den Befehl des Söldner-Chefs hin waren Wagner-Truppen in Richtung Moskau aufgebrochen, später hatte er den Vormarsch aber abgebrochen und seine Söldner in ihre Feldlager zurückbeordert. Zuvor war ein Deal unter Vermittlung Lukaschenkos ausgehandelt worden, der Straffreiheit für die Söldner sowie eine Einstellung des Strafverfahrens gegen Prigoschin vorsieht. Der Söldner-Chef selbst soll laut Kreml ins Exil nach Weißrussland gehen. Es war zunächst völlig unklar, wie sich der Vorfall auf den Ukraine-Krieg sowie langfristig auf das Machtgefüge in Moskau auswirken wird.

Auch mit Blick auf die Auslandseinsätze der Wagner-Armee, insbesondere in Afrika, gab es noch zahlreiche offene Fragen.

Foto: Mauer des Kreml in Moskau, über dts Nachrichtenagentur

Auch interessant

Deutschland & Welt

Düsseldorf (dts) – Die Metall- und Elektroindustrie in Nordrhein-Westfalen blickt mit großer Sorge auf 2025. „Sowohl die aktuelle Wirtschaftslage als auch die Erwartungen für...

Deutschland & Welt

New Orleans (dts) – Nach der Autoattacke in New Orleans in der Silvesternacht ist die Zahl der Toten auf mindestens 15 gestiegen. Das teilten...

Deutschland & Welt

Düsseldorf (dts) – NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat die Kommunale Neugliederung in Nordrhein-Westfalen vor 50 Jahren gewürdigt. „Die Gebietsreform war ein wichtiger Schritt, um...

Deutschland & Welt

Frankfurt/Main (dts) – Die Börse in Frankfurt hat zum Start des ersten Handelstags des Jahres 2025 zunächst kaum Kursveränderungen verzeichnet. Gegen 9:30 Uhr wurde...

Deutschland & Welt

Straßburg (dts) – Die FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann warnt vor einer wachsenden Verrohung der Politik. „Wenn nur noch Leute kommen, die drohen, wenn nur noch...

Deutschland & Welt

Alicante (dts) – Obwohl der Name vom „Bündnis Sahra Wagenknecht“ nach der Bundestagswahl im Februar geändert werden soll, wurde er gerade als Wortmarke beim...

Deutschland & Welt

New York (dts) – Am letzten Handelstag des Jahres haben die US-Börsen nachgelassen – auf Jahressicht jedoch ein klares Plus verbucht. Zu Handelsende in...

Deutschland & Welt

Podgorica (dts) – Im Süden von Montenegro hat ein Mann am Neujahrstag mindestens zehn Menschen erschossen. Unter den Opfern seien auch zwei Kinder, teilten...

Anzeige