Social Media

Suchen...

Deutschland & Welt

GdP beklagt fehlenden Behördenaustausch

Berlin (dts) – Nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg beklagt der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Jochen Kopelke, fehlenden Behördenaustausch und falsche Schwerpunkte bei Sicherheitsgesetzen.

„Wir sprechen zu wenig bei den Behörden untereinander“, sagte Kopelke dem Sender Phoenix. „Der Datenaustausch ist nicht automatisiert. Der Datenschutz verhindert, dass viel mehr Informationen fließen.“ Das sei ein Kernproblem in der deutschen föderalen Sicherheitsarchitektur. Nach einer Trauerphase müsse intensiv darüber gesprochen werden, welche Sofortmaßnahmen ergriffen werden müssten. Er frage sich, warum nicht vor dem Anschlag in Magdeburg das Nötige getan worden sei, wo doch sehr viele Behörden im Vorfeld den Täter im Visier gehabt hätten.

Man müsse sich schnellstens grundsätzlich Gedanken darüber machen, wie man etwa Hinweise aus dem Ausland künftig behandele, so der GdP-Chef. „Das muss viel besser standardisiert und automatisiert stattfinden.“ Seit langer Zeit warte man polizeilich darauf, vor Ort schneller auf Erkenntnisse in anderen Regionen Deutschlands zurückgreifen zu können. „Das ist etwas, was uns zunehmend frustriert. Wir würden viel schneller und niedrigschwelliger einschreiten wollen. Das gelingt aber nicht, weil wir hohe Hürden in der deutschen Gesetzgebung haben.“ Die Vorratsdatenspeicherung etwa brenne den Polizeibeamten seit Monaten unter den Nägeln, doch der Gesetzgeber reagiere nicht.

Die gegenüber dem Täter nicht stattgefundene sogenannte Gefährderansprache sieht Kopelke unterdessen nicht als das entscheidende Versäumnis an. Diese Ansprache sei lediglich der förmliche Hinweis, keine Straftaten zu begehen. „Die Maßnahmen, die die Bevölkerung sehen will, sind diese: Wer Anschläge androht, wer hetzt, wer Leute diffamiert und Straftaten begeht, der muss vom Staat verurteilt werden und eine Strafe spüren, um sein Verhalten zu ändern.“

Foto: Polizisten nach Anschlag auf Magdeburger Weihnachtsmarkt am 21.12.2024, via dts Nachrichtenagentur

Auch interessant

Deutschland & Welt

Berlin (dts) – Der Präsident des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall, Stefan Wolf, wünscht sich von der nächsten Bundesregierung eine Reform des Mindestlohns. „Ich bin nicht gegen...

Deutschland & Welt

Duisburg (dts) – Der Chef von Thyssenkrupp Steel, Dennis Grimm, wehrt sich gegen einen Vorwurf der IG Metall, er wolle die Hütte in Duisburg...

Deutschland & Welt

Berlin (dts) – Die ARD hat einen Medienbericht zurückgewiesen, wonach Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) seine Teilnahme für eine TV-Runde an die Bedingung geknüpft hat,...

Deutschland & Welt

Norden (dts) – An der deutschen Nordseeküste steigt vor den Weihnachtsfeiertagen die Gefahr durch Überschwemmungen. Bereits für Donnerstag gibt es Überflutungsgefahr für Strände und...

Deutschland & Welt

Berlin (dts) – Bundestagspräsidentin Bärbel Bas beklagt anhaltenden Sexismus im Bundestag. „Ja, also so sexistische Sprüche bekommt man immer noch zu hören“, sagte Bas...

Deutschland & Welt

Berlin (dts) – Die Unicredit hat ihre Anteile an der Commerzbank auf rund 28 Prozent erhöht. Das teilte die italienische Großbank am Mittwoch mit....

Deutschland & Welt

Leverkusen (dts) – Am 15. Spieltag der 1. Fußball-Bundesliga hat Bayer 04 Leverkusen zuhause gegen den SC Freiburg mit 5:1 gewonnen. Der amtierende Deutsche...

Deutschland & Welt

Brüssel (dts) – Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat am Rande des Europäischen Rats in Brüssel mit dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump telefoniert. Das teilte...

Anzeige