Berlin (dts) – Aus der deutschen Wirtschaft kommt deutliche Kritik am deutschen Botschafter in den Vereinigten Staaten, Andreas Michaelis. „So darf sich ein Botschafter nicht äußern“, sagte Christoph Ahlhaus, Vorsitzender der Bundesgeschäftsführung des Mittelstandsverbands BVMW, der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Freitagsausgabe).
Ahlhaus befindet sich gerade auf einer Reise in die USA, um im Zollstreit die Wogen zu glätten und sich für die transatlantischen Wirtschaftsbeziehungen einzusetzen. Botschafter Michaelis hatte in einem an die Öffentlichkeit gelangten internen Bericht vor der Präsidentschaft Donald Trumps gewarnt. Darin war etwa von maximaler Disruption und einer Aushöhlung des Rechtsstaats die Rede.
„Das hat nicht nur die Amerikaner aufgebracht“, kritisierte Mittelstandschef Ahlhaus. Auch bei deutschen Unternehmen und Wirtschaftsvertretern habe das Verhalten des deutschen Botschafters für Kopfschütteln gesorgt.
US-Präsident Trump droht mit Zöllen auf Einfuhren aus der Europäischen Union, die Deutschlands exportlastigen Mittelstand empfindlich treffen könnten. „Deshalb muss sich Deutschland gegenüber den USA umso gezielter für eigene Interessen einsetzen, statt nur die neue Präsidentschaft zu bepöbeln“, forderte Ahlhaus.
Foto: Deutsche Botschaft im Ausland (Archiv), via dts Nachrichtenagentur