München (dts) – Siemens will weltweit in der Sparte Digital Industries 5.600 Arbeitsplätze streichen, davon 2.850 in Deutschland. Das teilte der Konzern am Dienstag mit.
Siemens-Vorstand Cedrik Neike verteidigte den Schritt. „Wir müssen unsere Wettbewerbsfähigkeit in diesem volatilen Umfeld weiter stärken“, sagte er dem „Handelsblatt“ (Mittwochausgabe). Das Automatisierungsgeschäft müsse schneller und agiler werden.
Siemens sei in seinem Automatisierungsgeschäft zu stark auf China und Deutschland sowie auf die Automobilbranche ausgerichtet, sagte Neike. „Wir müssen regional ausgeglichener werden und eine breitere Kundenbasis gewinnen.“ So müsse Siemens stärker in anderen asiatischen Märkten wie etwa Indien und in den USA wachsen und stärker in Branchen wie der Luft- und Raumfahrt- und Rüstungsindustrie sowie der Prozessindustrie aktiv werden.
Siemens hatte in den vergangenen Jahren im Boom seine Automatisierungs-Kapazitäten in China und Deutschland ausgebaut. Nun wächst China langsamer als viele erwartet hatten, in Deutschland ist die Konjunktur noch schwächer. Die Fabrikausrüster bekommen das zu spüren. „Wir sind von anderen Vorzeichen ausgegangen, daher müssen wir jetzt anpassen“, sagte Neike. Allerdings sei die gesamte Branche einschließlich der Kunden zuversichtlich gewesen. „Der gesamte Markt war zu euphorisch“, so der Konzernvorstand.
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