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Jeffrey Sachs für Friedensprozess im Ukrainekrieg

New York (dts) – Der US-Ökonom Jeffrey Sachs plädiert für einen Friedensprozess zur Beendigung des Ukrainekriegs. „Alle Parteien, das sind die Ukraine, Russland, die USA und die EU, wären mit einem ausgehandelten Frieden viel besser dran – insbesondere die Ukraine“, sagte der UN-Berater der „Jungen Welt“ (Samstagsausgabe).

Die Sicherheit und wirtschaftlichen Interessen aller Parteien könnten im Rahmen eines solchen Prozesses respektiert werden, so Sachs. Bisherige Friedensinitiativen etwa aus China und Brasilien zeigten, auch wenn sie noch nicht umgesetzt wurden, dass die EU auf dem falschen Weg sei: „Brüssel kam völlig vom Weg ab, indem es zum Spielball der US-amerikanischen Neokonservativen wurde.“ Die nicht westlichen Länder lehnten bereits die Hegemonie der USA ab, Europa solle ebenfalls diesen Weg einschlagen, denn die Nato-Erweiterung sei das falsche Instrument für die europäische Sicherheit, so der Ökonom. Der Krieg in der Ukraine hätte laut Sachs an vielen Stellen vermieden werden können: „Auslöser des Krieges war vor allem der Versuch der USA, das Nato-Militärbündnis auf die Ukraine und Georgien auszudehnen.“

Sachs, der die russischen Präsidenten Michail Gorbatschow und Boris Jelzin beim Übergang von der Plan- zur Marktwirtschaft beraten hat, sieht in dieser Phase auch Fehler der USA, die es versäumt hätten, die Sowjetunion und Russland mit „dringend notwendiger finanzieller Hilfe“ zu unterstützen. „Meine Empfehlungen, Russland zu helfen, wurden zwischen 1991 und 1993 vom Weißen Haus abgelehnt, was den wirtschaftlichen Zusammenbruch Russlands noch verstärkte. Das war ein schwerer Fehler des Westens.“ Der Direktor des UN-Netzwerks „Lösungen für eine nachhaltige Entwicklung“ fordert ferner eine „multipolare Welt“, in der jede Region innerhalb der eigenen Sphäre, aber auch darüber hinaus friedlich mit anderen zusammenarbeite.

„Wir brauchen keinerlei Hegemonie. Die USA sollten ihre Idee streichen, die Welt anzuführen“, so Sachs.

Foto: Ukrainische Flagge auf dem Parlament in Kiew, über dts Nachrichtenagentur

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